Der vergangene Sommer war großartig: warm und trocken, den
Winzern zur Freude. Ein Lob dem Jahrgang 2015! Wie 2016 wird, wissen wir noch
nicht. Es kommt, wie immer beim Wein, auf die letzten Wochen an.
Für Menschen, die ihren Sommerurlaub in Deutschland genommen
haben, steht allerdings jetzt schon fest, dass die Saison, etwa an der Ostsee,
zu wünschen übrig ließ. Regen. Kälte. Heizung an, und das Anfang August. Was
ist los?
Nichts ist los. Bis jetzt haben wir einen ganz normalen
Sommer in Deutschland. Kein Klimawandel, nirgends, jedenfalls, wenn damit eine
Erwärmung des Klimas gemeint ist, der auf einen „Treibhauseffekt“ durch den
menschlich bedingten Ausstoß von Kohlendioxid zurückzuführen sei.
Nun hat Klima mit dem Wetter nichts zu tun, das haben wir ja
alle längst gelernt. Woran aber eine Klimaerwärmung feststellen, wenn sie sich
nicht auch irgendwo, und sei es nur im Wetter, niederschlägt? Seit beinahe 20 Jahren ist kein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur nachgewiesen, das
räumt sogar Mojib Latif ein, ansonsten ein Anhänger der Treibhausthese. Doch
damit lässt sich niemand sein Forschungsinstitut kaputtmachen, schon gar nicht
unser „Klimapapst“ Schellnhuber. Auch die „Klimakanzlerin“ weiß, was sie an der
päpstlich verkündeten Klimakatastrophe hat. Der Appell ans schlechte Gewissen
der Menschen ist und bleibt ein hilfreiches Herrschaftsinstrument, ganz nach
dem Motto: wenn du nicht tust, was wir dir sagen, geht die Welt unter. Das
wirkt nicht nur bei Kindern.
Egal, was „Klimaskeptiker“ so erzählen, wenn der Tag lang
ist: Mit etwas Phantasie bringt jeder anständige Apokalyptiker die Realität mit
der Theorie in Einklang. Und die Theorie besagt nunmal, dass es die Menschen sind,
die mit verstärktem CO2-Ausstoß eine Klimakatastrophe herbeiführen. Klimakanzlerin
Angela Merkel ist da unbeirrbar – auf wenn sie in letzter Zeit andere Sorgen
hat.
Gewiss, jeder naturwissenschaftlich gebildete Mensch weiß,
dass es ohne CO2 kein Leben gäbe auf Erden. Doch man soll dem eigenen
Sachverstand und auch dem unserer politischen Experten nicht so ohne weiteres
trauen. Es hat mal jemand (sicher aus Versehen) Lebensmittel ohne Gene
befürwortet – oder, wie Landwirtschaftsministerin Aigner, behauptet, dass Kühe,die Heu fressen, laktosefreie Milch erzeugen.Verzeihen
wir es ihnen: solche Schnitzer
offenbaren im Grunde nur Offenheit für neue wissenschaftliche Erkenntnisse,
oder?
Sagen wir mal: sofern sie ins Weltbild passen.
Ins Weltbild passen indes selten jene Menschen, die ihren
Forschungsehrgeiz den falschen Zielen widmen. Das sind zum Beispiel solche, die
Klimaveränderungen wie eine globale Erwärmung (oder Abkühlung) nicht den
Menschen zuschreiben, sondern etwa der Sonne. Ganz ehrlich: das kränkt den
menschlichen Größenwahn. Und deshalb bleibt es ohne großes öffentliches Echo,
wenn Forscher (nicht zum ersten Mal) darauf hinweisen, dass Klimaveränderungen
mit veränderter Sonnenaktivität nicht nur korrelieren, sondern womöglich sogar
ursächlich zusammenhängen.
Valentina Zharkowa von der Northumbria Universität interpretiert ihre Untersuchungen des Magnetfeldes der Sonne und der
Sonnenzyklen nun dahingehend, dass ab 2020 bis Mitte des Jahrhunderts mit einer
kleinen Eiszeit zu rechnen sein könnte, ähnlich dem sogenannten Maunder-Minimum
des 17. Jahrhunderts.
Diese kleine Eiszeit, die der englische Astronom E. E. Maunder
auf stark verringerte Sonnenfleckenaktivität
zurückführte, war außerordentlich ungemütlich, wenn wir den Quellen glauben. Missernten
führten zu Hungersnöten, Seuchen durchzogen Europa und auch der dreißigjährige
Krieg könnte hier seinen Nährboden gefunden haben. Nicht die Wärme-, die
Kälteperioden haben menschliches Elend verursacht. Die Aussichten auf eine
Abkühlung stimmen also nicht wirklich froh.
Doch Professor Zharkowa hofft, das es in unserem Fall mit
30-35 Jahren Kälte getan sein könnte, auch wisse man nicht, ob der Abkühlung
nicht andere Faktoren entgegenwirken könnten, vielleicht sogar jenes
„Treibhausgas“, von dem ihre Kollegen meinen, das es für eine Erwärmung
zuständig sei.
Die Aussicht auf eine kleine Eiszeit ist nicht gerade
erfreulich, doch sie läge, wenn sie denn kommt, in der Zukunft. In der
Gegenwart ist mir weit ungemütlicher angesichts der Reaktion, die Professor Zharkowa
auf die Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse hin erlebte. Klimatologen
versuchten offenbar, die Veröffentlichung ihrer Thesen zu unterbinden, selbst
dem Austausch der kontroversen Ideen verweigerten sie sich.
Ein solches Verhalten verwandelt Wissenschaftler in
Glaubenskrieger, die jede andere Meinung für Blasphemie halten müssen, da Glaubenssätze
bekanntlich nicht falsifiziert werden können.
Was richtig ist? Immer und auf jeden Fall: der produktive
Zweifel. Der freie Austausch von Ideen und Hypothesen. Die Entflechtung von
Politik, Moral und Wissenschaft. Vor allem aber: die unbedingte Freiheit der
Forschung.