Erhellende Erläuterungen des Ursprungs einer neuen Modebeschimpfung:
"Tatsächlich schockiert die Willfährigkeit, mit der wohlmeinende westliche Meinungsmacher unreflektiert ein Wort übernommen haben, das als Kampfbegriff im Norden Londons geboren wurde. Schon in einem französischen Buch von 1921 ist die Rede von einem „islamophoben Delirium“ eines Jesuiten („délire islamophobe“), und eine unbewiesene Theorie schreibt die Erfindung der „Islamophobie“ den Mullahs der iranischen Revolution zu – sie sollen Frauen, die den Schleier verweigerten, so beschimpft haben. Wirklich sicher ist aber nur, dass das Wort von britischen Muslimen um 1990 herum lanciert wurde.
Nun kämpften diese aber nicht einfach gegen die Benachteiligung von Individuen, wie der britische Islamwissenschaftler Chris Allen im soeben erschienenen Buch „Islamophobia“ (Verlag Ashgate) schildert, sondern vor allem für die Anerkennung einer kollektiven „muslimischen Identität“. Dazu gehörte in den 1990er-Jahren auch die Einrichtung des „Muslim Parliament“. Es kämpft laut eigenen Aussagen gegen „die hinterhältige Kampagne, muslimische Bürger zu einer unterdrückten Minderheit zu machen“, und gegen Gesetze, die „in direktem Konflikt mit dem Gesetz Allahs stehen“ (u.a. Abtreibung, Homosexualität, Glücksspiel, Alkohol, Abschaffung der Todesstrafe)."
Mehr dazu von Anne-Catherine Simon in der Presse hier.
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Lotta Continua!
AntwortenLöschenIch wünsche Ihnen, verehrte Frau Stephan, alles Gute im Neuen Jahr!
"Ich bin nicht immer meiner Meinung."
AntwortenLöschenPaul Valéry
Klasse!
....trifft genau das, was ich denke, bevor ich zu schreiben anfange:
Selbstzweifel sind die beste Anleitung für einen gelungenen Text.
Beste Grüße
und ein gutes Neues Jahr
Bernd
Lieber Bernd,
AntwortenLöschenbeste Grüße zurück! Ohne Selbstzweifel wären Leben und Schreiben langweilig. Zuviel davon ist allerdings auch nicht günstig!
Beste Grüße, C. St.