Mittwoch, 27. Januar 2010

Die Stärke und die Schwäche des Westens

Übertreiben wir es hierzulande in der Auseinandersetzung mit dem Islam? Zeichnet sich gar so etwas wie Islamophobie ab? Ja, muß man womöglich vor einem dem islamistischen Fundamentalismus vergleichbaren „Fundamentalismus der Aufklärung“, einer Art „Menschenrechtsfundamentalismus“ warnen, wie jüngst in deutschen Feuilletons zu lesen war?
Je länger ich dieses Wort anschaue, desto fremder schaut es zurück. Denn was kann damit gemeint sein? Die bloße Unart, anderen triumphierend und selbstgerecht die eigenen Tugenden vorzuhalten? Oder das eiserne Beharren darauf, daß die individuelle Freiheit und die körperliche Unversehrtheit des Einzelnen über allem steht? Und was wäre an diesen „westlichen Werten“ falsch, die manch einer nur noch in Anführungszeichen setzt?
Anders gefragt: Wie würden die Helden des Feuilletons wohl reagieren, wenn man die deutsche Debatte über die Tragödie von Kundus „Menschenrechtsfundamentalismus“ nennen würde?
Spielen wir das doch einmal durch. Die zu Recht empfindliche deutsche Öffentlichkeit insistiert darauf, daß nichts den Tod von Menschen rechtfertige – wohlgemerkt: nicht nur den Tod Unbeteiligter, sondern auch gegnerischer Kämpfer. Das „Ausschalten“ (oder gar „Vernichten“) feindlicher Taliban entspricht unserem Rechtsverständnis nicht, denn das kennt keine Todesstrafe – und vor allem keine ohne vorheriges Urteil nach Recht und Gesetz.
Ehrt uns das etwa nicht? Der Realität der Auseinandersetzungen in Afghanistan trägt es allerdings nicht Rechnung. Denn schlaue Gegner haben diese Empfindlichkeit als eine Schwäche des Westens längst verbucht und als unschätzbaren Vorzug in ihr Kalkül aufgenommen. Um die Achillesferse des Westens wissend, benutzt man Zivilisten als menschliche Schutzschilde. Auf den westlichen Aufschrei über „Kollateralschäden“ kann man sich verlassen.
Das sorgt für militärische Unbeweglichkeit in Afghanistan, wo sich die regulären Armeen angesichts der kritischen Öffentlichkeit zuhause durch ein umständliches und zeitraubendes Procedere abzusichern versuchen. Soldaten, von Demokratien entsandt, verfügen nicht über jene Nonchalance, die den Gegner über Leichen gehen läßt.
Tja, auf der Gegenseite ist man nicht selten fanatisch, aber dafür wenigstens garantiert nicht „menschenrechtsfundamentalistisch“. Denn im islamischen Wertehimmel sind das Individuum und seine Rechte den Zielen und Interessen des Kollektivs untergeordnet.
Schon deshalb ist der westliche „Menschenrechtsfundamentalismus“ mitnichten eine „Siegerreligion“, wie es jüngst in der Süddeutschen Zeitung hieß, sowenig Muslime Opfer sind. Kämpferischen Islamisten gilt das muslimische Kollektiv höchstens aus taktischen Gründen als Opfer, weil man damit bei den gutwilligen Kreisen im Westen Punkte macht.
Auch den Hang zur Selbstkritik, auf den sich viele etwas einbilden, halten andere für Schwäche – vor allem die in Deutschland nicht selten mit Selbstekel gepaarte Variante, eine luxurierende Verachtung der eigenen Werte und Lebensgrundlagen. Für eine Kultur, die das Kollektiv über das Individuum stellt und in der Würde, Ehre und Respekt eine große Rolle spielt, ist diese Selbstverachtung ein Gottesgeschenk. Welcher muslimische Haßprediger, welcher einfach nur kulturüblich stolze muslimische Mann empfände keine Genugtuung, wenn er hört, wie wenig ernst sich die Gegenseite nimmt, wo man neuerdings von Sehnsucht nach tiefer Religiösität sprechen hört, vom Bedürfnis nach einer neuen Sittlichkeit, vom Wunsch nach der Wärme eines sozialen Zusammenhangs, der nicht der kühlen Zivilität von Rechtsnormen und Marktverhältnissen unterliegt? Wo (westliche) Frauen im Ganzkörperschleier Befreiung erkennen und (westliche) Männer sich aufführen, als ob sie das Joch des Feminismus abstreifen müßten?
Mag sein, daß sich hier die Sehnsucht des von seiner Freiheit strapazierten Individuums nach paradiesischen Urzuständen offenbart. Allerhand Debatten über Gier und Bereicherungslust, jene „Auswüchse“ einer Marktwirtschaft, die manch einer gar für systemimmanent halten, legen das nah.
Doch warum stehen wir nicht zum unauflöslichen Dilemma, daß Freiheit unverzichtbar ist, aber auch frostig sein kann? Die auch im europäischen Westen noch nicht lange errungene Freiheit des Individuums, sein Glück auf die ihm gemäße Weise in die eigene Hand zu nehmen, ist eine mächtige Triebfeder. Ja, sie hat ihre häßlichen Seiten, doch weit häßlicher ist die Armut, die sich paternalistischen Sozialstrukturen verdankt, in denen das Kollektiv alles, das Individuum nichts ist. Wo das Individuum nichts gewinnen darf, wird lediglich die Armut sozialisiert.
Der Westen hat eine Achillesferse: das Individuum und dessen Rechte. Diese Menschenrechte brauchen im fundamentalen Sinne Schutz – meinetwegen kann man das auch „Menschenrechtsfundamentalismus“ nennen.
DeutschlandRadio am 27. Januar - kann man auch hören!

14 Kommentare:

  1. Das war super heute Morgen. Es lohnt sich DRADIO zu hören.

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  2. super Beitrag!

    Machen wir uns nichts vor, wer die Auseinandersetzung so führt, wie es die LRG tun, wenn sie den Begriff Hassprediger auf Verteidiger emanzipatorischer Errungenschaften anwenden, dieselben mittels des Begriffs Islamophob pathologisieren und das gesamte Feuerwerk aus Rassismus, Fremdenfeindlichkeit&Co abfeuern, der will gar keinen Dialog eröffnen, nicht diskutieren, sondern etwas ganz anderes.

    Und zwar Menschen beherrschen, überwachen und strafen, Konkurrenten auschalten, ja Existenzen vernichten. Und dies ist alles bereits vielfach geschehen.

    Ob es diesen Kreaturen bewusst ist, was sie da tun, möchte ich doch sehr bezweifeln. Auf jeden Fall haben die LRG ein neues Weltbild gefunden, welches dem alten, ihrer braunen Väter, strukturell verblüffend ähnelt und sich entsprechend durch Manichäismus, klares Feindbild, selbstüberhöhende Identitätsfindung durch zwanghafte Abgrenzung vom Gruppenfremden vergewisserte Zugehörigkeit zu einer elitären Gruppe und schlussendlich der klaren Mission im Namen des Guten eben diesen Kampf gegen die Gruppenfremden bis zur messianischen Erlösung führen zu müssen.

    Das System ist auf diese Art und Weise in den vergangenen 20 Jahren ganz erheblich intoleranter geworden. Die Freiheitsgrade, die ich in meiner Jugend hatte, habe ich heute nicht mehr. "Darf man überhaupt noch anderer Meinung sein?" kommentierte mein Vater damals in den 60ern und 70er so manche meiner Ausführungen während meiner linken Phase. Mittlerweile habe ich begriffen was er meinte und wie sehr er damals recht hatte.

    Beste Grüsse aus FFM

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  3. Das musste mal gesagt werden! Ein guter Beitrag zum Irrweg westlicher Moralvorstellungen im Kampf gegen Fundamentalisten. Unsere Achillesferse, die schamlos ausgenutzt wird. Dies gilt ja nicht nur für Afghanistan, sondern auch für alle anderen Länder, wo Kämpfe nicht mit regulären uniformierten Truppen geführt werden. Wir diskutieren hier warm und trocken und vergessen wie immer, mit welchen Menschen wir es zu tun haben und wie diese denken. Das verschließt sich den meisten von uns. Schon in unseren osteuropäischen Nachbarländern wird unsere auf Ausgleich gerichtete Denkweise häufig als Schwäche ausgelegt. Wir schicken unsere Soldaten in einen Krieg, der letztlich ein Ausbreiten des Terrorregimes nach Pakistan verhindern soll, da das Fallen von Pakistan die Weltordnung so verändern wird, dass auch unsere Träumer – dann zu spät – in einer bitteren Realität aufwachen werden. Und wie wollen wir unseren Soldaten und Polizisten dort vor Ort einen sicheren Auftrag geben, wenn wir an unseren eigenen Werten zweifeln und sie zerreden. Augenmaß und Fingerspitzengefühl und mitunter sekundenschnelle Entscheidungen über Leben und Tod scheinbar Unbeteiligter sind den Offizieren und Soldaten an der afghanischen Front abgefordert, aber Gleiches gilt auch für uns hier zu Hause: Klarmachen, mit WEM es unsere Soldaten zu tun haben, die Taktik des Gegners – Kollateralschäden als Waffe einzusetzen – beim Namen nennen und dann klare Entscheidungen hinsichtlich eigner Strategie und Ausrüstung zu treffen, dazu zu stehen und nicht weiter lamentierend den Soldaten den Boden unter den Füssen wegziehen. Unsere Werte sind gut und es lohnt sich diese zu verteidigen, nur träumen darf man dabei nicht!!

    Grüße aus Oldenburg

    Gustav Wehner

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  4. Frage zu dem anonymen Kommentar aus FFM 27/01 23:13 Uhr:

    Was, bitteschön, ist denn die LRG?? Google spukt massenweise Klamotten etc. dazu aus, aber nichts, was ich mit dem Thema des Artikels in Verbindung bringen kann. Also besteht für das Nordlicht Nachhilfebedarf. Sowieso habe noch nicht richtig herausgefunden, was der Kommentar mit dem Radiobeitrag zu tun hat.

    Grüße aus OL

    G.Wehner

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  5. LRG soll "Linksreaktionäre Gutmenschen" bedeuten. Nicht nur ein Nordlicht hat das nicht gleich draufgehabt!
    Und auch ich wünschte natürlich, unser Mensch aus FFM hätte einen Namen.

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  6. Nein, "Menschenrechtsfundamentalismus" ausgerechnet den Gutachsigen anzudichten, ist wirklich absurd, schließlich handelt es sich nicht nur hinsichtlich der Personalien um Kontinuität zu den 70er Maoisten und Stalinisten.
    Man darf ja wieder töten, wichtig ist nur, das nicht absichtlich zu tun und nicht damit zu prahlen. Ein "Kollateralschaden" ist ja nicht so schlimm wie ein Selbstmordattentat, weil es ja nicht mit Absicht passierte, und wenn heute nicht mehr jede Dorfbaggage abknallt, weil sie Partisanen versteckt hatte, sondern es bedauert, dass sich die Kämpfer ja hinter "menschlichen Schutzschiden" verstecken, dann hat das weniger mit Humanität als mit einer strammen Ideologie zu tun.
    Der neue Afghane soll zwar kein guter Kommunist werden, aber er soll Auto fahren und eMails schreiben können, um sich im Prozess der weltweiten Ökonomie auch korrekt positionieren zu können.
    Mit Menschenrechten hat das nicht viel zu tun. Aber das würde man von Ex-Maoisten und Ex-Stalinisten, die eben nur den Mantel der Weltsnschauung getauscht haben, ohnehin nicht erwarten.

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  7. Liebe Frau Stephan,

    unglücklicherweise spielen sich viele Akteure auf beiden Seiten als Lordsiegelbewahrer des "freien Westens" oder seiner Werte auf. M.E. sind das Janusköpfe, die sich unerbittlich zerfleischen.
    Eine andere Sache scheint mir zu sein, wie dieser keineswegs monolithische Westen, dessen Dilemma Sie aufgezeigt haben, einer Kultur gegenübertritt, die, wie Sie wissen, von einigen Akteuren als monolithische Bedrohung wahrgenommen wird. Klar, können Sie diese Kultur als nicht nur relativ, sondern absolut rückständig definieren, ihr jegliche Legitimität absprechen und dekonstruieren, auf gut deutsch auseinandernehmen und zertrümmern. Ich bitte lediglich um ein paar verantwortungsethische Überlegungen, welche politische Praxis leiten Sie ab, welche Schritte müssen mit Augenmaß und klarem Verstand gemacht werden, um nicht wie der Zauberlehrling dazustehen (kennen Sie Meisterakteure in der Politik?). Sie haben sicherlich auch Weggefährten, die Ihnen Maßnahmenkataloge geben können. Ich halte auch Ihren individualistischen Freiheitsbegriff für wenig reflektiert, halte dem entgegen, dass Verantwortung übernehmen für andere, seien sie infans oder nicht genügend wettbewerbsfähig, fit, eine höhere Form von Freiheit ist (das kann man doch auch ohne paternalistische Bevormundung?). Sie können doch in vielen Bereichen, z.B. der Finanzpolitik oder der Sexualpolitik sehen, dass es um eine Ausbalancierung von Kräften geht, um eine Dialektik von Freiheit und Verantwortlichkeit. Wollen Sie jedem Individuum oder jeder Korporation überlassen, was er/sie nach seinem eigenen Freiheitsbegriff für machbar hält? Von Ihrem Weggefährden, mit dem ich mich hier nicht beschäftigen will, ganz zu schweigen.
    Mit freundlichen Grüssen
    Oscar Mercator

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  8. Lieber Anonym,
    man wüßte natürlich gern, welche Kontinuität es wo zu welchen Maoisten und Stalinisten gibt? Und wer hier die "stramme Ideologie" hat? Und Ihr Name wäre auch recht. Danke für den Beitrag.

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  9. Lieber Oscar,
    ist das der übliche chauvinistische Quatsch, daß unsereins von "Weggefährden" "Maßnahmenkataloge" braucht, um eine Meinung zu haben?
    Oder wollten Sie nur maln büschen rumbollern?

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  10. Sehr geehrte Frau Stephan,
    Ihr Beitrag im DRADIO war wieder einmal ein „einsamer Ruf in der Wüste“ und brachte – für mich – vieles genau auf den Punkt. Aus meiner Sicht sollte man die Debatte aber systematisch erweitern. Warum begeben Sie sich auf die Ebene des Orwellschen „doublethink“, das die Gegner der Aufklärung seit Jahren so erfolgreich betreiben? Der Begriff „Menschenrechtsfundalismus“ stammt, wenn ich mich recht erinnere, von Luhmann und bezog sich auf die Auseinandersetzung mit der Linken im Zusammenhang von „Vernunft“ und „Moral“. Er war in dieser Debatte auch nicht der zentrale Begriff, sondern bezog sich auf Luhmanns Position zur „Moderne“ bzw. zur „Postmoderne“, in der es eigentlich um den Begriff des „Wertefundamentalismus“ ging. Dass bei Lyotard sowohl „Vernunft“ wie auch „Moral“, also die zentralen Begriffe der Aufklärung der „Erzählung“ geopfert werden ist das eine. Seither besteht systematisch für die Postmoderne kein Unterscheid mehr, ob ein Mensch gesteinigt, gekreuzigt oder in einem rechtstaatlichen Verfahren verurteilt wird. Das andere aber ist, das es hinter dieser postmodernen Verschleierung eben nicht um bloße „Erzählungen“, sondern schlicht um die „Lufthoheit“ des Wortes geht. Wer die Begriffe definiert, bestimmt das Denken. Der Begriff „Menschrechtsfundamentalismus“ könnte, wenn er nicht jünger wäre, aus dem „Wörterbuch des Unmenschen“ stammen. Er ist wie auch der Begriff der „Islamophobie“ ein politischer Begriff. Warum also sollten sich die Vertreterinnen und Vertreter der Modern auf das Glatteis ihrer Gegner begeben? Menschenrechte sind Rechte aller Menschen. Hierfür haben die Menschen spätestens seit dem Humanismus gekämpft. Diese Rechte lassen sich auch nicht durch das Suffix „Fundamentalismus“ relativieren. Wozu dies führt, zeigt uns heute Sibylle Tönnies im „Tagesspiegel“. Tönnies warnt hier vor den möglichen Folgen des Verbots der Burka in Frankreich mit der Begründung: „Die Folgen der Eliminierung der verschleierten Frauen aus dem öffentlichen Leben sind unabsehbar. Immerhin sind die militantesten muslimischen Kreise in ihren Interessen berührt. Ohne Übertreibung lässt sich sagen: Hier wird der Leu geweckt – der Löwe. Tausende von jungen muslimischen Männern lungern auf den Straßen und warten auf ihren Einsatz. ‚Weh, wenn sich in dem Schoß der Städte der Feuerzunder still gehäuft, das Volk, zerreißend seine Kette, zur Eigenhilfe schrecklich greift!‘“. Zynisch könnte man da mit Schiller fragen: Welches Volk?
    Mit freundlichen Grüßen
    Hans Proll

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  11. Fundamentalismus muss nicht negativ sein, auch wenn das Wort gerne mit dieser Konnotation eingesetzt wird. Verlieren wir den Bezug zu den Grundlagen unserer westlichen Werte, dann, und erst dann, verlieren wir uns in abenteuerlichen Spekulationen darüber, was sein darf und was nicht. Es gehört zu den großen Eigenschaften unseres Denkens, es auch in Frage stellen zu können, die eigene Position als die nicht einzig wahre, einzig gültige zu begreifen. Das hält uns lebendig und bringt uns voran. Das nenne ich nicht unbedingt Selbstverachtung, man nennt es, so viel ich weiß, Dialektik. Ohne sie säßen wir noch im Schoße der allein seligmachenden Kirche mit deren Wertehimmel. Wobei wir nicht vergessen dürfen, dass deren Glaubensbekenntnis mit der Verantwortlichkeit des Individuums unsere ethische Entwicklung geprägt hat. Was wir für gut und richtig halten basiert (Fundament) auf dem Neuen Testament. Die fortschrittlichen Denker der Neuzeit haben uns lediglich gezeigt, dass diese Werte auch ohne Kirche und deren Heilsversprechen tragend sein können.
    Würde, Ehre und Respekt sind beileibe nicht einzig Tugenden einer Kultur, die das Kollektiv über das Individuum stellt ( was JFK mit seinem berühmten Satz "… ask what you can do for your country" auch gefordert hat), und der Ganzkörperschleier ist nicht einer solchen Kultur zwingend immanent. Auch wenn die westlichen Werte ein durchaus bewahrenswertes Fundament besitzen, sind sie nicht unbedingt übertragbar auf andere Kulturkreise. Wir können sie bei anderen nicht einfordern und ihnen nicht wie eine McDonaldsfiliale in den Lebensmittelpunkt stellen. Sie müssen sich ihre eigenen auf ihren eigenen Grundlagen erarbeiten und wir können ihnen dabei leider nicht die negativen Erfahrungen ersparen. Auch wir mussten durch läuternde Feuer gehen.

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  12. Der Beitrag von Sibylle Tönnies hat auch mich irritiert. Wieso vermutet die Autorin gleich die "Eliminierung" verschleierter Frauen? Würden wir von einer "Eliminierung" mager bekleideter Frauen reden, nur, weil sie nicht im Bikini in eine Kirche dürfen?
    Und wieso gilt immer noch als Argument, man solle auf Widerstand lieber verzichten, da das erst recht "provozieren" könne, was einen bedroht?

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  13. @ Yürgen: Selbstkritik und das Infragestellen etablierter Positionen gehören zur Meinungsfreiheit. Es gibt jedoch eine Toleranz, die sich selbst abschafft. Mögen andere durch ihre je eigenen läuternden Feuer gehen - doch wir müssen uns deshalb nicht mitverbrennen, oder?

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