Es wird immer seltsamer. Thomas Steinfeld vom Feuilleton der SZ hat nachgelegt. Er fordert von den sogenannten "Islamkritikern" (übrigens keine eingetragene Partei, auch wenn er so tut), "dass sie endlich offenlegen, wie sie mit dem Islam in Deutschland umgehen wollen, sie haben zu zeigen, wie sie mit wem reden, wie sie mit wem umgehen wollen. (...) Solange sie das nicht tun, muss man annehmen, dass sie den Islam gar nicht kritisieren wollen, sondern vertreiben."
Nein, das muß man keineswegs annehmen. Denn darum geht es nicht. Es geht nicht um "den" Islam, schon gar nicht um seine Vertreibung (wie ginge das?), sondern um die Wertschätzung westlicher Werte, europäischer Tradition und Geschichte und, ja, "eigener", auch (keineswegs nur) christlich gepräger Kultur.
Beugen wir uns doch mal verstehend nicht nur über die fremde, sondern auch über die eigene Kultur. Vielleicht werden dann manche Emotionen erklärlicher.
Nehmen wir die Burka. Warum wird sie hierzulande als anstößig empfunden? Natürlich nicht nur aus womöglich entmündigender Fürsorge für Frauen, die sie tragen (die das ja vielleicht freiwillig oder aus Respekt für die eigene Kultur tun). Wir wollen nicht vor allem den anderen das Tragen des Ganzkörperschleiers ersparen - sondern uns, Frauen wie Männern, ihren Anblick.
Warum? Weil man hierzulande islamo- oder sonstwie -phob ist? Das kommt vor, gewiß.
Aber vielleicht aus einem viel schlichteren Grund - es paßt nicht zu unserer Kultur. Zu den westlichen Umgangsformen gehören Offenheit und Höflichkeit; gute und friedliche Absichten demonstriert nicht das geschlossene Visier, sondern das offene Gesicht. Und eine Kleiderordnung, bei der der "Dolch im Gewande" auffiele.
Auf diesem Hintergrund provoziert Ganzkörperverschleierung, womöglich gar noch mit Gitter vor den Augen. Nicht nur glauben westlich Sozialisierte die Person in der Burka gefangen, wir selbst fühlen uns diffus bedroht, weil wir nicht wissen, wen wir vor uns haben.
Das ist die Kernfrage. Wen haben wir vor uns? Friedliche Gläubige, anders empfindende Menschen? Mehrheitlich gewiß. Aber was wollen beleidigte Männer, die eine Verletzung ihrer Gefühle als Rechtfertigung für Morddrohungen und Anschläge nehmen? Und was wollen uns deutsche Feuilletonisten sagen, die "westliche Werte" nur noch in distanzierenden Gänsefüßchen schreiben?
Ja, da hat Steinfeld den Punkt getroffen: es geht darum, "dass sie endlich offenlegen, wie sie mit (...) Deutschland umgehen wollen, sie haben zu zeigen, wie sie mit wem reden, wie sie mit wem umgehen wollen."
So einfach ist das. It cuts both ways.
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Wir Untertanen.
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Letztlich muß sich "die Gesellschaft" entscheiden, wo sie hin will.
AntwortenLöschenVom Grundsatz her gibt es zwei oder drei Wege:
(1) Alles läuft weiter wie bisher: Der Staat versteht sich als säkular und tut so, als gäbe es keinerlei Unterschied zwischen den verschiedenen Religionen. Das führt zu dem Problem, daß unter dem Mantel der Säkularität langsam aber sicher ein Scharia-System eingezogen wird.
(2) Der Staat versteht sich als säkular, reagiert aber auf die Bedrohung der Säkularität, indem er wenigstens gegen radikale Islamguppen tatsächlich vorgeht und sie nicht nur beobachtet.
(3) Der Staat erkennt an, daß er im Kern auf der christlichen Tradition aufgebaut ist. Andere Religionen haben ihren Platz, aber wenn sie Spielchen spielen, reagiert der Staat entsprechend. Dieses Modell verfolgt Russland. Dort gibt es mit dem Weltkonzil des Russischen Volkes eine Art Dialoggremium, bei der die Russisch-Orthodoxe Kirche darauf achtet, daß sie die Zügel in der Hand behält. Es handelt sich da um eine Einrichtung ohne verfassungsmäßigen Status, die auf die Politik aber (im Sinne einer "Beratung) Einfluß nimmt via der Medien usw.
Meines Erachtens wäre (3) das Beste. Aber es paßt wohl nicht zu Deutschland: Statt einer haben wir zwei Kirchen, von denen die eine mehr einer NGO gleicht und keinerlei Kampfeswillen hat. Und eine derart enge Beziehung zwischen Kirche und Staat ist dem Westen sowieso fremd.
Ach ja - und Zigeuner wollen wir auch nicht - die haben ja kein festes zu Hause, da weiß man nicht, ob sie am nächsten Tag noch da sind. Außerdem klauen die.
AntwortenLöschenUnd diese Negermusik mögen wir auch nicht. Das ist nicht unsere Kultur. Wir wollen den Radetzky-Marsch.
Und Juden wollen nur unser Geld...
Es ist schon interessant, wie weit es gekommen ist in der rechtskonservierten Ecke des Feuilletons.
Man wünscht sich direkt eine Monarchie - allerdings unter Friedrich II., der deutlich fortschrittlicher war als die angeblichen Verteidiger der Aufklärung.
peeka
"Peeka": schon seltsam - können Sie sich unter "unserer Kultur" nur den von Ihnen angeführten dummen Schrott vorstellen? Und nicht Frauenemanzipation, Freiheit, Aufklärung und all das, worum man hierzulande in den letzten 40 Jahren gekämpft hat? Und ist es so schwer begreiflich, daß man diese "Errungenschaften" auch gegen eine Kultur hochhalten will, die das alles für "westliche Dekadenz" hält (und für Schwule mindestens ebensoviel Toleranz aufbringt wie für unabhängige Frauen)? Was am Festhalten an westlichen Werten "rechtskonservativ" sein soll, obliegt Ihrer Phantasie. Nachdenken würde weiterhelfen.
AntwortenLöschenÜbrigens: man nennt das, was Sie tun, Pappkameraden aufbauen,um drauf einschlagen zu können.
Man muss Ihnen uneingeschränkt Recht geben, Frau Stephan: Der elitär-oligarchischen Feuilletonisten-Clique um Steinfeld geht es am A... vorbei, wenn es um den Mehrheitswillen der autochthonen Bevölkerung hierzulande geht.
AntwortenLöschenSie wohnen in den bestmöglichen Villenbezirken der Stadt, schicken ihre Nachkömmlinge auf Privatschulen, urlauben auf luxurioöse Weise im Ausland, wo sie überwiegend auch noch Immobilien besitzen. Wie sollte es ihnen deshalb auch gelingen, ihr Ohr und Ihre (kalt-schneidige) Feder einem deutschen Durchschnittsbürger zu leihen, der - von den Segnungen einer aufgeklärt-emanzipatorischen Geschichte geprägt - feststellen muss, dass die Demokratie, die Wertschätzung von Frauen, das Individuelle überhaupt durch einen vormodernen Islam infrage gestellt ist. Diese Kirchturmköpfe à la Steinfeld entblöden sich nicht, alles vom Kopf auf die Füße zu stellen, indem sie ehrenwerte und besorgte Leute wie Sarrazin, Broder und andere diffamieren. Viele Wissenschaftler, Soziologen (Prof. Gess aus Bielefeld z.B) halten einen "EURO-Islam" zwar für nicht praktikabel, aber nichtsdestotrotz muss unseren muslimischen Mitbürgern klar gemacht werden, dass Anstrengungen notwendig sind, in UNSERER säkularen Gesellschaft anzukommen, in der immer noch Religion als Privatveranstaltung ohne Missionierung anderer stattzufinden hat. Steinfeld und Konsorten - doch wohl klug genug (???) - machen sich schuldig, schuldig an ihren Töchtern, vor allem den ungeborenen, die in einer zukünftig womöglich unter Scharia-Recht stehenden Macho-Gesellschaft auf vormoderne Weise leben müssen. Anscheinend haben sie noch nie etwas von Richard Dawkins und seinem Buch "Der Gotteswahn" gehört und gelesen, worin trefflich beschrieben wird, wie Religiöse ticken..., und nicht nur Moslems. Grundlegender Unterschied: Den christlichen Klerikern wurden Fesseln angelegt... Es gibt so viele Zeugnisse von (ex-)muslimischen, hier in Europa unter Todesdrohung stehenden Frauen, wie ein Leben unter dem Islam aussieht, da müsste doch jedem halbwegs Gebildeten klar sein, wohin die Reise geht, wenn nicht ALLE DEMOKRATEN "HALT !" rufen: In die Vormoderne, in die archaische Zeit, die bereits in unserer Nachbarschaft begonnen hat.
Steinfelds Frage ist berechtigt. Und es geht hier nicht um die Burka. Ich verweise zum Beispiel auf Wilders Antrittsrede vor dem niederländischen Parlament. Da hat er einen "Frühjahrsputz" in Hollands Städten gefordert (und damit explizit gemeint, das alles, was nach Islam aussieht entfernt werden solle). Zumindest auf der rhetorischen Ebene sind Parallelen zu den Nazis hier wohl schwer zu übersehen. Hat das jemanden aus dem Lager der "Islamkritiker" gestört? Nicht, dass ich wüsste. Ebenfalls in diese Richtung ging ein Interview mit Hirsi Ali (in einer österreichischen Zeitung, genaue Quelle kann ich jetzt leider nicht angeben), in dem sie gefordert hat, die Muslime müssten erstmal den Koran umschreiben, bevor man überhaupt mit ihnen reden könne. Da ziemlich klar ist, dass der Koran ebensowenig umgeschrieben wird wie das alte oder neue Testament, die Thora und Bhagavadgita, heißt das schlicht: Mit euch reden wir nicht, löst euch auf. In beiden Fällen gibt es auch kaum Zweifel, dass es um alle Muslime geht und nicht um den politischen Islam.
AntwortenLöschenreno
Reno: das Zitat von Hirsi Ali habe ich nicht gefunden. Wenn sie das gesagt hätte, wäre es in der Tat bescheuert. Wäre dankbar für die Quelle.
AntwortenLöschenAbgesehen davon: Fragen sind immer berechtigt, manchmal sind die Antworten falsch. Auch sollte man nicht alle und alles in einen Topf werfen, nur, damit es lauter scheppert.
an reno: vielleicht solltest du den koran erst mal lesen bevor du darüber urteilst was ein eine frau die unter diesem buch nurgelitten hat und dnoch leidet weil sie mit einer fatwa vom tode bedroht ist. ja hallo , mann, erst informieren und dann drauf hauen ja , bitte.
AntwortenLöschenund nachdem du das buch gelesen hast können wir mal darüber diskutieren wie das was da gesagt wird als absoluter gottes letzter wille in unsere moderne freie demokratische welt passt.oder eben nicht ! man muss inhen fesseln anlegen , wie ein kommentator schon sagte. nach lektüre bin inch sicher wir sind einer meinung. es sei denn sie sind vormodern zu hause. josef
Liebe Cora Stephan,
AntwortenLöschenich glaube, kürzer und prägnanter als Sie hat es noch keiner formuliert.
Das ist nämlich exakt der Punkt: Was will jemand (immerhin freiwillig) in einem Land, zu dessen Kultur und Lebensart er sich in einem permanenten, tiefgreifenden Konflikt befindet? Das führt zu einer hochneurotischen Situation, die beiden Seiten nicht gut tut.
Ich bin kein Freund einer abgeschotteten Gesellschaft, aber wer in dieses Land kommt, sollte dessen soziale Grundrechenarten beherrschen -- oder halt wieder verschwinden. Was will er hier? Die Frage ist ernstgemeint und sollte, wie Sie völlig richtig schreiben, auch beantwortet werden. (Kann allerdings hart sein, ich weiß.)
Äh, gehöre ich jetzt auch zum "rechten Rand"? Ups, das ging ja schnell.
Der Ihre,
Cajun Coyote
Ach Gottchen, Frau Stephan, da watschen Sie peeka ab, nur um Ihrerseits eine Aufzählung der Errungenschschaften "unserer Kultur" zu bringen, die Ihnen in den Kram passt. "Unsere Kultur" hat am Ende einer langen Reihe "Gitmo" hervor gebracht. Und Abu Ghuraib. Und ein wenig früher My Lai. So kann man jetzt stundenlang weiter machen. Ich aber empfehle Ihnen: Lüften sie ihr Hirn. Gehen Sie mal wieder ins Orfeo's, schauen Sie sich mal einen kulturkritischen Dokumentarfilm an. Und sinnieren sie hinterher bei einem guten Schluck Roten über die Errungenschaften "unserer Kultur" abseits von Feminismus und Frauenrechten.
AntwortenLöschenHesse James
Ohje, Hesse James: Gehirn lüften ausgerechnet im Orfeo? Ich empfehle: einfach mal in die Welt gehen.
AntwortenLöschenBei Ihrer Wiedergabe fehlen alle wesentlichen Argumente von Steinfelds sehr durchdachtem Artikel. Auf diese Weise müssen Sie sich natürlich auch nicht mit ihm auseinandersetzen
AntwortenLöschenAlso dass "Festhalten an Werten" zumindest konservativ ist, wollen Sie doch hoffentlich nicht bestreiten, oder wollen Sie jetzt den Begriff umdefinieren?
AntwortenLöschenDass es "rechtskonservativ" ist, ergibt sich aus dem Text. Sie verteidigen ja keine Werte, sondern eine "Kleiderordnung", weil sie sich "diffus bedroht" fühlen.
Sie schreiben doch selbst, dass Sie der "Anblick" schon störe.
Damit gehen Sie deutlich weiter als lediglich eine Toleranz der Intoleranten gegenüber abzulehnen, Sie argumentieren nicht anders als die Sittenwächter der 50er und 60er Jahre, die den Männern den Anblick von Frauen in Hosen ersparen wollten.
Ich fühle mich übrigens hin und wieder von Menschen ganz real bedroht, die - wie es in unserer Kultur üblich zu sein scheint - ganz offen - sogar ohne Haare auf dem Kopf - und mit gezückter Waffe auf mich zu kommen. Trotzdem würde ich kein Verbot von Bomberjacken fordern.
Aber als Feministin dürfen Sie ja anderen Frauen vorschreiben, wie sie sich zu kleiden haben, damit sie nicht gegen unsere westlichen Kleidungswerte verstoßen...
peeka
Peeka: in meinem Text steht nichts von "diffus bedroht". Ich versuche, kulturelle Deutungen zu erklären, einmal andersherum als üblich. Auch schreibe ich niemandem etwas vor. Daß die islamische Kleiderordnung rechts und konservativ sein könnte, kommt Ihnen nicht in den Sinn?
AntwortenLöschenEin Leserbrief aus Sadiarabien von einem deutschen Diplomingenieur:
AntwortenLöschenDas ist eine bizarre Diskussion. Ich sitze gerade in Jeddah in der Lounge am Flughafen. Mir gegenüber eine verschleierte Frau mit Familie. Sie kann den Kaffee kaum trinken weil sie den Schleier öffnen müßte und nun sitze ich Ungläubiger da. Die Kinder schon in schwarze und weiße Gewänder kategorisiert. Heute war ich bei einem Energieversorger, der total kaserniert ist. Road Blocks, Fahrzeugschleußen, Maschinengewehre an allen Ecken. Produziert wird dort nichts. Es gibt nur Büros. Im Internet sind harmlose Seiten gesperrt. Antiisraelische Artikel jeden Tag in der Zeitung. Die Islamische Wirklichkeit. Ein Flug hierher kostet nur 600 EUR. Die Realität zu sehen kostet nicht viel Geld. Höchstens eine neue Ehrlichkeit.
"Nicht nur glauben westlich sozialisierte die Person in der Burka gefangen, wir selbst fühlen uns diffus bedroht, weil wir nicht wissen, wen wir vor uns haben"
AntwortenLöschenLesen Sie denn Ihre eigenen Texte, oder haben Sie das nicht geschrieben?
peeka
BTW: Eine Kleiderordnung ist immer "rechts" und je nach Ausrichtung "konservativ", weil sie vorschreibt, etwas zu tragen oder etwas nicht zu tragen. Eine Kleiderordnung - egal in welche Richtung und egal von wem erlassen - greift in die Persönlichkeitsrechte eines Menschen ein.
AntwortenLöschenpeeka
Peeka: sorry, aber ich habe hier nicht Rechenschaft über meine persönlichen Gefühle abgeben wollen, sondern versucht zu erklären, warum "man" sich hierzulande vor dieser Art der Kleidung "diffus bedroht" fühlen könnte. Aber Sie lesen ja eh nur das, was Sie lesen wollen udn zu Ihrem Vorurteil paßt.
AntwortenLöschenAber Sie haben schon recht: selbstredend LASSE ich schreiben...
Kleiderordnung: Peeka, dem ist in der Tat nichts hinzuzufügen.
AntwortenLöschen@ Peeka:
AntwortenLöschenWie haben, jedenfalls bis jetzt, nichts gegen Frauen in Saris, Männer in Karsai-"Anzügen", Frauen in Kimonos usw., obwohl diese auch nicht von unserer Kultur hervorgebracht worden sind. Fast im Gegenteil: Wir lassen uns von der Vielfalt in Mode, Musik usw. inspirieren.
Gegen das Zusammenschnüren von Füßen, wie das früher in China üblich war, hätte ich aber sehr etwas. Muß ich das lange begründen? Kann ich nicht einfach sagen, daß ich mir das für Frauen nicht wünsche - und das selbst dann nicht, wenn einige von ihnen sich das selber wünschen sollten?
Jana
@Jana:
AntwortenLöschenDie Frage ist nicht, ob ich mir das wünsche.
Ich bedaure auch Frauen, die aussehen wie eine Metallsammelstelle, weil es anscheinend modern ist, jede nicht durch einen Tätowierer schon bearbeitete Stelle noch mit Piercings zu gestalten.
Es geht darum, dieses zu tolerieren, selbst wenn es mir fremd ist. Ich muss diese Frauen nicht anschauen, wenn mich ihr Anblick stört.
Und in der Burka schadet sich die Frau körperlich nicht einmal selbst - zumindest bei den aktuellen Außentemperaturen.
peeka
Peeka, zu deinem Friedrich II. nur soviel (abgesehen davon, dass seine relative rel. Toleranz für Juden nicht galt), der damalige osmanische Gesandte schrieb als Reaktion auf das, "Und wen türken und heiden kähmen und wolten das land pöblieren, so wollen wier sie Mosqeen und Kirchen bauen" an die Hohe Pforte in etwa: "... sie erklären sich hier bereit die Wahrheit des Islam anzunehmen."
AntwortenLöschenNatürlich würde es auch nicht schaden, wenn die Türkei heutzutage in Europa keine Fatih Camii (Eroberer Moscheen) errichten würde, denn immerhin ist in der Türkei selbst sogar die Priesterausbildung verboten aber dafür der sunnitisch-islamische Schulunterricht ein Pflichtfachch für alle (!) Schüler.
Astuga
Nur ein kleiner Nachtrag zu meinem Kommentar weiter oben, in dem ich alle Religionen (=Ideologien=Fehlmeinungen (P. Hofmann))mit Verweis auf Richard Dawkins bereits geißelte:
AntwortenLöschen"Papst Benedikt XVI fordert missionarischen Eifer gegen Schwule..." Nachricht vom 03.02.2010, nachzulesen unter anderem bei aol.com. Dies bezieht sich auf eine geplante Gesetzesänderung in Großbritannien, die gegen die Diskriminierung von Homosexuellen gerichtet sein wird.
Erlaubte Fragen: Wird Herr Westerwelle nun in Erwägung ziehen, die diplomatischen Beziehungen zum Vatikan abzubrechen ?
Was unterscheidet Benedikt von Ahmadinedschad und vielen islamischen Religionsführern ?
Es liegen mir noch viele (rhetorische) Fragen auf der Zunge, aber...
Da gibt`s doch einen aktuellen Buchtitel: Nicht die "Unnormalen" sind das Problem, sondern...
@ Manfred:
AntwortenLöschen"Was unterscheidet Benedikt von Ahmadinedschad und vielen islamischen Religionsführern ?"
Mir ist missionarischer Eifer auch unsympathisch, aber man kann ihn doch nicht mit versuchtem & oft genug auch vollzogenem Mord an Andersgläubigen & Atheisten vergleichen.
Jana
@Jana:
AntwortenLöschenManchmal ist eine Zuspitzung notwendig, um alle Schleier der Relativierung zu zerreißen. Im Übrigen möchte ich nicht in Benedikts Haut stecken: Wie viele Schäfchen werden seine Aussagen als Anleitung nehmen, um vielleicht sogar körperlich gegen Homosexuelle vorzugehen (man denke etwa an den jüngsten Mord von christlichen Fundamentalisten, verübt an einem Arzt, der in den USA Abtreibungen vorgenommen hatte) ?
@ Manfred:
AntwortenLöschen"Manchmal ist eine Zuspitzung notwendig, um alle Schleier der Relativierung zu zerreißen."
Pardon, aber wenn man Achmaninedschad & Co. mit dem Papst vergleicht, dann sitzt man selber in der Relativierungsgrube, die man den anderen graben wollte.
"Im Übrigen möchte ich nicht in Benedikts Haut stecken: Wie viele Schäfchen werden seine Aussagen als Anleitung nehmen, um vielleicht sogar körperlich gegen Homosexuelle vorzugehen (man denke etwa an den jüngsten Mord von christlichen Fundamentalisten, verübt an einem Arzt, der in den USA Abtreibungen vorgenommen hatte) ?"
Ach ja, sicher. Millionen Homosexuelle - v.a. solche muslimischen Glaubens - zittern jetzt vor Übergriffen christlicher Fundamentalisten. Aber sie können ja in entsprechenden Moscheen - oder gleich im Iran - um Asyl bitten, nich?
Jana
@Jana:
AntwortenLöschenSchade, dass Du so gut wie nichts verstanden hast. Von Moslems war gar nicht mehr die Rede...
Es tut mir leid, wenn ich vielleicht Deine (katholisch-christliche)Sozialisationsfestung ein wenig erschüttert haben sollte.
Damit ist jetzt Schluss. Sorry.
"Beugen wir uns doch mal verstehend nicht nur über die fremde, sondern auch über die eigene Kultur. Vielleicht werden dann manche Emotionen erklärlicher."
AntwortenLöschenWarum setzen Sie sich nicht mit den Argumenten von Steinfeld auseinander und wollen nur erklären, warum sich die Angehörigen unserer Kultur vor der anderen Kultur "diffus bedroht" fühlen. Ich fühle mich in keinster Weise diffus bedroht. Die Burka ist höchstens gewöhnungsbedürftig, mehr aber auch nicht. Ihr obiger Satz zeugt von Kulturegozentrismus. Sie möchten gern die Intoleranz erklären. So sieht eine "offene Gesellschaft" aber nicht aus. Diese zeichnet sich vielmehr durch prinzipielle Offenheit gegenüber Anderem und Fremden aus, was nur durch Perspektivenwechsel möglich ist, eben durch Transzendieren des eigenen kulturellen Horizonts, anstatt, wie sie favourisieren, durch Verfestigung der eigenen kulturellen Wahrnehmungsmuster.
Eben die Transzendierung gewohnter Muster ist das Signum der Moderne, deren Selbstrelativierung, die sich im Verstehen bzw Akzeptieren auch kultureller Eigenarten mit traditionellem Charakter manifestiert. Sie scheinen noch nie etwas von der "Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen" (Ernst Bloch) gehört zu haben. Globalisierung ist kein eindimensionaler, stromlinienförmiger, sondern ein durchaus widersprüchlicher Prozeß. Genau dieser Versuch, die Vielschichtigkeit, Widersprüchlichkeit und Ambivalenz dieses Prozesses einzuebnen, ist nur möglich um den Preis der fragwürdigen Militanz einer falsch verstandenen Aufklätung möglich und wird dadurch selbst fundamentalistisch: der Prozeß soll eben eindeutigen Charakter tragen und genau dieses Eindeutigkeitsstreben ist das Wesenselement des Fundamentalismus
Die Aufklärung ist keineswegs ein monolithisches Projekt, sondern vielmehr selbst in sich widersprüchlich, nämlich der unauflösliche Zusammenhang von radikaler Religionskritik einerseits und größtmögliche Toleranz gegenüber Religionen andererseits, wie Steinfeld präzise herausarbeitet. Dieses Spannungsverhältnisses möchten aber die militanten Islamkritiker auflösen. Ambiguitätstoleranz ist das gedankliche Identifikationsmerkmal der Moderne. Sie ist den Militanten, die Moderne mit Eindeutigkeit verwechseln, ein Dorn im Auge
Doch Ihr Versuch, diesen Ambivalenzen zu entrinnen, ist zum Scheitern verurteilt. Die Widersprüchlichkeit ist kein gedankliches Konstrukt, sondern hat ontologischen Status: wer im Namen der Moderne Minarette, Kopftücher und Burkas verbieten möchte, vergreift sich an der, wie erwähnt, für die Moderne ebenso konstitutiven religionsfreiheit und dem Pluralismusprinzip.
Wer die Moderne zur Einbahnstraße verkürzt, wird Opfer der "Dialektik der Aufklärung", von der er noch nie etwas gehört zu haben scheint
@Anonym: beeindruckend, Ihr souveräner Umgang mit alldem, wovon unsereins noch nie etwas gehört hat!
AntwortenLöschenWenn Sie jetzt auch noch lesen könnten, was ich geschrieben habe, wäre ich noch beeindruckter.
Sorry, ich habe vorher sehr genau gelesen, was Sie geschrieben haben und Sie werden ins Schwitzen kommen, mir nachzuweisen, daß ich an Ihnen vorbeigeschrieben habe. Im Gegensatz zu meiner Umwelt schaue ich sehr genau hin. In Textinterpretationen hatte ich übrigens immer eine Eins
AntwortenLöschen@ Anonym: sorry, aber so klingen Sie auch - wie ein braver Schüler. Und merken nicht, wie arrogant das ist, was Sie da absondern.
AntwortenLöschenSchaun Sie: ich habe einfach mal versucht, Leute zu verstehen, denen eine Burka Angst macht. Weil sie - nicht ohne kulturellen Hintergrund - Furcht vor dem Verdeckten haben.
Meinen Sie nicht, daß man auch das tolerieren müßte?
Oder tolerieren Sie nur, was so gelehrig "aufgeklärt" daherkommt wie ein Einserschüler? (Phobie gegen die deutsche Unterschicht?)
Die Eins für Ihre "Textinterpretation" dürften Sie für Ihre wuchernde Phantasie erhalten haben. Sie ziehen Schlüsse, die zu Ihren Vorurteilsstrukturen passen, aber nicht zum Text. Das war mal eine Zeitlang sehr in Mode.
@Cora: Werde sehen, ob ich das Zitat finde. Habs vor rund einem halben Jahr in einer österreichischen Zeitung gelesen (in Frage kommen also Presse und Standard, vielleicht noch der Kurier)und mich so geärgert, dass ich mir das sicher korrekt gemerkt habe. Bestand aber kein Grund, das zu archivieren...
AntwortenLöschen@josef: Ich kenne den Koran ganz gut. Hatte auf der Uni Islamwissenschaft als Zweitfach und konnte ihn in meiner besten Zeit (so vor 20 Jahren) zumindest passagenweise auch auf Arabisch lesen. Ich kann Ihnen in der Bibel oder Bhagavadgita jede Menge Stellen zeigen, die mindestens so grauslich sind, wie die immer wieder zitierten kriegerischen Verse aus dem Koran (von Problemen der Übersetzung red ich da noch gar nicht). Die Frage ist also weniger, was in einem Offenbarungstext drin steht, als wie man heute damit umgeht.
Und hier gibts tatsächlich Diskussionsbedarf. Leider (und da kommen wir wieder auf etwas theoretischeres Gebiet) orientiert sich die westliche Islamkritik hier bevorzugt an den Interpretationen der gewalttätigsten und engstirnigsten Islamisten. Sie bestätigt somit implizit den Anspruch der Taliban und ähnlicher Betonköpfe, für den "wahren Islam" zu stehen - und fällt damit all jenen Muslimen in den Rücken, die das nicht so sehen. Wieder hat das Hirsi Ali am deutlichsten gesagt. In dem vorhin erwähnten Interview vertrat sie die Ansicht, dass die Taliban den Islam am besten repräsentierten, weil sie im Einklang mit dem Koran und den Lehren des Propheten stünden. Das ist nicht nur Unsinn, sondern obendrein noch perfide, weil sie damit jeden Muslim, der die Absicht hätte, mir ihr in einen Dialog zu treten, vor die Wahl stellt, entweder die Positionen der Fanatiker zu übernehmen oder als Weichei dazustehen. reno
Liebe Frau Stephan, wissen Sie, vieles am Verhalten unserer muslimischen Mitbürger nervt auch uns. Und wir würden uns wünschen, dass das aufhört. Aber das geht nur im Dialog. Und genau den verweigern Leute wie Sie und Ihr Spießgeselle Broder. Ihnen geht es nur um Provokation und letzlich um: GELD. Das Sie und Ihresgleichen mit ekelhaften Artikeln einstreichen. Sie wissen es selbst. Sie werden es freilich nicht zugeben. Aber gerade Ihr Rumreiten auf Frauenrechten ist besonders perfide, weil kein vernünftig denkender Mensch etwas dagegen sagen kann, ohne sich selbst ins Unrecht zu setzen. Dabei gibt es genügend Muslimas die Zeugnis von ihren Rechten ablegen. Egal. Für Sie und Broder wie seine Blindtexter alles einerlei.Sie verdienen Geld damit. Broder auch. Ihre Blindtexter aber, die glauben die Scheiße, die Sie verbreiten. Fanatisch. Wann haben wir das nächste Solingen, Mölln, oder auch Rostock-Lichtenhagen? Die Muslime sind nicht die einzigen Hassfiguren der deutschen Spießbürger.
AntwortenLöschenHesse James
@ Hesse James: manches entlarvt sich von selbst. Deshalb habe ich Ihre "Scheiße" zugelassen. Zum letzten Mal.
AntwortenLöschen"Es geht nicht um "den" Islam, schon gar nicht um seine Vertreibung (wie ginge das?), sondern um die Wertschätzung westlicher Werte, europäischer Tradition und Geschichte und, ja, "eigener", auch (keineswegs nur) christlich gepräger Kultur. Beugen wir uns doch mal verstehend nicht nur über die fremde, sondern auch über die eigene Kultur. Vielleicht werden dann manche Emotionen erklärlicher. "
AntwortenLöschen"@Anonym: beeindruckend, Ihr souveräner Umgang mit alldem, wovon unsereins noch nie etwas gehört hat!
Wenn Sie jetzt auch noch lesen könnten, was ich geschrieben habe, wäre ich noch beeindruckter."
Ich beziehe mich auf obige Stelle ihres Beitrages. Das ist Ihre Entgegnung auf Steinfeld, der in anderen Worten als ich den Ambivalenzcharakter kulturell-westlicher Werte bei dem Versuch ihrer Durchsetzung beschreibt. Dies nehmen Sie leider nicht zur Kenntnis, sondern betonen in der Rechtfertigung der von Steinfeld kritisierten Islamkritiker lediglich die Wichtigkeit der Wertschätzung westlicher Werte. Wo soll also meine Themaverfehlung liegen, wenn ich als Antwort darauf den nicht wahrgenommenen Ambivalenzcharakter in den Vordergrund stelle?
Der Adressat von Steinfelds Kritik ist aber nicht das einfache Volk, sondern die öffentllichkeitswirksam auftretenden Islamkritiker. Von daher verfehlen Sie das Anliegen von Steinfeld, wenn Sie sich nun zum Sprachrohr des einfachen Volkes machen, denn wenn Sie Steinfeld kritisieren, verteidigen Sie faktisch die von ihm Kritisierten: die Islamkriker stehen im Zentrum der Betrachtung und nicht das einfache Volk
lieber herr anonym
AntwortenLöschenich habe den koran erst gelesen nachdem ich mich darüber wunderte das überall auf der welt ohne unterlass in seinem namen gebombt und gemordet wird,gerade heute wieder ein ehrenmord an der tochter ,16, sie wurde lebendig begraben weil sie kontakt zu jungen hatte. der unterhosen bomber von weihanchten, ich musste 3 tagen später nach USA fliegen. also , alle reden von der reform des islam. wie soll man eine religion reformieren indessen heiligem buch offen 200 mal zu mord an nicht gläubigen aufgerufen wird,jede apostasie mit dem tode bestraft wird. etc. es kann ja sein dass ich den koran missverstehe , mir scheint aber das machen dann aber viele , wo sind denn die fatwas gegen die bomber, wo sind denn die menschenmassen auf den strassen in den islamischen ländern demonstrierend gegen die ehrenmorde usw. wenn sie beleidigt sind können sie es doch auch. glauben sie wirklich die menschen sind so blöd das die weiterhin nicht 2 und 2 zusammen zählen können und bei islam raus kommen. wo rauch ist ist auch feuer. und der islam ist eben doch der islam ob das nun ihnen und ihrem studium passt oder nicht.dem 16 jährigen mädchen hilft ihr friedlicher fantasie islam auf jeden fall nicht mehr